Lektionstext: Komm mit zum Frühlingsfest!
Licinia: Weißt du, was für ein Tag heute ist, Sextus?
Sextus: Die Iden des März, was fragst du?
Licinia: Weil an diesem Tag das Fest der Anna Perenna ist, nicht fern von den Ufern des Tiber.
Sextus: Ich kümmere mich nicht um solche Festtage, die nur das einfache Volk erfreuen.
Licinia: Bei dem Glauben an die Götter, sind wir selbst etwa keine Plebejer?
Sextus: Sind wir, aber ich glaube, dass wir uns an anderen Ereignissen erfreuen als ein großer Teil des Volkes.
Licinia: Ich weiß, dass du dich immer an die ernsten Sachen erinnerst aber manchmal, wie Horaz sagt, ist 'Ausflippen' angenehm.
Sextus: Ich kenne jene Aussage des Horaz, aber ich hasse die Menschenmenge und die Unruhe dieses Tages.
Licinia: Warum hasst du die Menschenmenge? Überall wirst du fröhliche Gesichter sehen, denn die Menschen wollen keine andere Sache machen, als sich freuen; sie singen Lieder, die sie im Theater gelernt haben…
Sextus: ...und sie trinken heftig. Gehört es sich etwa für eine Frau, zu trinken? Eine so schändliche Sache bleibe von dir fern! Du sollst dich erinnern, dass auch deine Mutter den Wein immer gehasst hat.
Licinia: Dennoch wünsche ich zum Tiber zu gehen. Geh mit mir, Sextus! Wenn du mit mir gehst…
Sextus: Ich werde mitgehen, damit ich nicht allzu sehr gequält werde - aber höre: Trinke nicht! Nicht einmal ein wenig Wein!
Licinia: Ich werde mich gänzlich vom Wein fernhalten. Lass uns schnell gehen!
(Ein wenig später sieht Sextus Titus Clodius mit seiner Ehefrau und fragt:)
Sextus: Hallo, wohin geht ihr?
Titus: Zum Tiber, Sextus, wohin sie alle gehen; schon Vater, wie du weißt, ging jedes Jahr dort hin, obwohl er den Trubel hasste, jetzt gehen wir hin und zu anderer Zeit werden unsere Söhne gehen.
Sextus: Auch ich gehe gerne dorthin, manchmal nämlich ist es schön auszuflippen.
Licinia: Schau mein Sextus, der eben kaum bewegt werden konnte, dass er mit mir ging!
V-Text: Das Geburtsfest der Stadt Rom
1. Wir wissen, dass die Römer jährlich viele Festtage gefeiert haben.
2. Obwohl nicht genug bekannt ist, an welchem Tag die Stadt gegründet wurde, legten die Römer fest, dass er "Geburtstag der Stadt" an einem bestimmten Tag des Monats April gefeiert werde.
3. Dieser Tag war zuerst ein Fest der Hirten und er wurde zu Ehren einer Göttin gefeiert, deren Pales war.
4. Aber als der römische Staat durch Kräfte vergrößert worden war, und als sich ihr Gesicht gänzlich verändert hatte, wurde der Tag von allen Bürgern gefeiert.
5. Dieses Ereignis überlieferten die Römer über zweitausend Jahre im Gedächtnis, und auch heute noch pflegen sie sich mit Treue an diese Sache zu erinnern.
E-Text
Nicht immer war Fortuna Caesar gewogen, denn sie ließ zu, dass er von Brutus an den Iden des März (15. März) ermordet wurde. Warum wurde Caesar gerade an diesem Tag getötet? Dieser Tag war ein Festtag, an dem sich das Volk, das Caesar liebte, keiner Sache außer dem Wein und der Freude widmete. Wenige Tage vor diesem Tag ging Brutus die neue Straße entlang, als ein gewisser Metellus an ihn herantrat:
Metellus: Sei gegrüßt, Brutus! Was machst du? Wohin gehst du?
Brutus: Sei gegrüßt, Metellus! Ich gehe zur Kurie, ich bitte dich, mit mir zu gehen.
Metellus: Ich werde nicht mit dir gehen, Brutus, und ich bedaure es sehr, nicht mit dir kommen zu können. Caesar hat mich gerufen. Aber sag mir: Warum ist dir Caesar so verhasst?
Brutus: Ich hasse ihn, weil er ein Tyrann ist. Deshalb werde ich ihn töten.
Metellus: Hasst du ihn so sehr? (Er lacht) An welchem Tag wirst du ihn töten?
Brutus: An den Iden des März, die Erinnerung an diesen Tag wird ewig sein.